DATI: Deutsche Agentur für Transfer und Innovation : , Thema: Forschung
Deutschland braucht mehr Transfer. Neues Wissen aus der Forschung und innovative Ideen müssen schneller in die Anwendung kommen. Dafür braucht es starke Transfernetzwerke. Hier setzt die Deutsche Agentur für Transfer und Innovation (DATI) an.
Technologische und Soziale Innovationen bestimmen immer stärker die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft und die Zukunftsfähigkeit einer Gesellschaft. Die zahlreichen Hochschulen und sonstige Forschungseinrichtungen in Deutschland erzeugen täglich neues Wissen und erforschen neue Technologien. Damit diese Erkenntnisse auch ihren Weg in die Anwendung finden, brauchen wir eine neue Transferkultur: offen, individuell, innovations- und diffusionsorientiert.
Die DATI soll dazu beitragen, Forschungsergebnisse durch einen effektiven Ideen-, Wissens- und Technologietransfer in die wirtschaftliche und/oder gesellschaftliche Anwendung zu bringen und Innovationspotenziale zu heben. Dabei legen wir einen breiten Innovationsbegriff zugrunde, der technologische ebenso wie Soziale Innovationen umfasst. Nur gemeinsam können wir die Innovationslandschaft in Deutschland stärken. Es existieren bereits vielfältige Bündnisse, bewährte Netzwerke und innovative Einzelinitiativen. Wir wollen voneinander lernen, Synergien nutzen und Doppelstrukturen vermeiden. Aufbau und Gründung der DATI sind ein agiler und schrittweiser Prozess: Es geht darum, auf Bestehendem aufzusetzen, dieses aber auch zu hinterfragen, zum Teil lange Eingefordertes zu wagen, aus Erfahrungen und Ergebnissen im Gestaltungsprozess zu lernen und immer wieder Neues auszuprobieren.
Im Dialog mit Partnern: Unser Weg zur DATI
Mit der DATI werden wir zukünftig im innovationsorientierten Transfer neue Wege gehen. Ziel ist eine handlungsfähige, agile Innovationsagentur.
Unser Weg zur DATI ist ein Prozess, den wir von Anfang an gemeinsam und im Dialog mit den Innovations- und Transferakteuren gegangen sind. Dazu zählen Hochschulen, Unternehmen, sonstige Forschungseinrichtungen und Stiftungen sowie Akteure aus den Kontexten Soziale Innovationen und regionale Entwicklung.
Bereits Mitte Juli 2022 fanden vier Stakeholder-Dialoge mit Vertretern aus den relevanten Zielgruppen der DATI statt. Gemeinsam haben wir offen und konstruktiv Elemente und Kriterien einer neuen DATI aus den unterschiedlichen Perspektiven heraus diskutiert. Viele wertvolle Vorstellungen, Erwartungen und Bedürfnisse wurden dabei eingebracht. Besonders intensiv diskutierte Aspekte wurden im Rahmen einer Onlinebefragung im Herbst 2022 vertieft. Die Ergebnisse dienten als Ausgangspunkt für die vier Workshops im Januar und Februar 2023, mit denen die Konsultationen abgeschlossen wurden.
Die Ergebnisse dieses Diskussionsprozesses sowie die Erkenntnisse aus einer Analyse der Förderlandschaft fließen in die laufende Konzepterstellung ein, um die DATI bedarfsgerecht auf eine effektive Transferförderung auszurichten.
Im Juli 2023 hat das BMBF mit einer Kick-Off-Veranstaltung zur Förderrichtlinie DATIpilot eingeladen, mit der eine innovativere Transferförderung in Deutschland auf den Weg gebracht wurde. Der DATIpilot wird unter dem Motto „Fördern und Lernen“ einen Erfahrungs- und Ideenspeicher schaffen, der auch für die DATI wichtigen Input liefert.
Die innovationspolitische Verortung der DATI
Die DATI bettet sich in die forschungs- und innovationspolitische Agenda des BMBF ein. Die Einrichtung der DATI ist im Koalitionsvertrag der 20. Legislaturperiode festgeschrieben: Die Bundesregierung will die Rahmenbedingungen und die Strukturen für Innovation und Transfer verbessern.
Schwerpunkte der Innovationspolitik des BMBF
Die unterschiedlichen Vorhaben der Innovationspolitik des BMBF haben vier komplementäre Schwerpunkte:
SPRIND, die im Jahr 2019 von der Bundesregierung gegründete Bundesagentur für Sprunginnovationen, legt den Fokus auf Sprunginnovationen in Deutschland. Charakteristisch für Sprunginnovationen ist unter anderem, dass sie einen existierenden Markt grundlegend verändern oder einen komplett neuen Markt erschaffen. Zentrale Aufgabe der SPRIND ist es, hochinnovative Ideen mit dem Potential für eine Sprunginnovation (auch disruptive Innovation genannt) zu finden und zu fördern. Die SPRIND setzt auf unterschiedliche Förderinstrumente, um radikal-disruptiven Entwicklungen in Deutschland regionenunabhängig zum Durchbruch zu verhelfen.
Mit den Transferbrücken sollen Ausgründungsaktivitäten an Hochschulen und sonstigen Forschungseinrichtungen strukturell gestärkt werden. Denn viele Ideen aus der Wissenschaft schaffen es nicht auf den Markt, weil potenziellen Gründerinnen und Gründern sowohl Finanzierung als auch Partner für den Schritt aus der Wissenschaft in die unternehmerische Praxis fehlen. Mit den Transferbrücken sollen die Unterstützung durch das BMBF in der Pre-Seed-Phase – der Phase vor der Unternehmensgründung – gestärkt und die Gründerinnen und Gründer bei ihrem Weg zum Unternehmertum noch besser unterstützt werden.
Die Innovationsregionen sollen als Leuchttürme der Spitzenforschung themen- und akteursoffene Innovations- und Experimentierräume schaffen, die eine hohe Strahlkraft in der internationalen Spitzenforschung entfalten können. Von den Innovationsregionen soll eine Sogwirkung auf Studierende und Wissenschaftler weltweit ausgehen, die gleichzeitig für die Ansiedlung neuer Start-Ups, Unternehmen oder Institute attraktiv ist. Aufbauend auf der erfolgreichen Clusterförderung des BMBF bilden innovative Netzwerke aus Hochschulen, sonstigen Forschungseinrichtungen, Industrie und KMU sowie öffentlicher Verwaltung den Kern der Innovationsregionen. Ziel ist es, bürokratische Hürden abzubauen, administrative Prozesse zu beschleunigen und Elemente smarter Regulierung zu integrieren. Dadurch können regionale Innovationsräume als Inkubator für kreative Forschung und Entwicklung sowie erfolgreichen Transfer entstehen.